In den ersten vierzig Jahren meines Lebens habe ich mich vor allem über meinen Verstand definiert. Ich war erfolgreich als Anwältin und Projektmanagerin und stolz darauf. Als Frau in einer männlich geprägten Berufswelt habe ich meine Sensibilität und meine Feinfühligkeit möglichst wenig gezeigt.
Dann wurde ich mit Anfang vierzig krank. Das war der Moment, als ich erkannte, dass ich bislang nur einen Teil von der, die ich bin, gelebt hatte. Aus Angst zu scheitern oder mich lächerlich zu machen, war ich vor Vielem, das ich gerne ausprobiert hätte, zurückgeschreckt. Doch jetzt gab mir der Umstand, dass ich nicht wusste, wie viel Zeit mir noch blieb, den Mut, diese Angst zu überwinden.